Inflationsrate sinkt auf 1,20%: Signal für die EZB?

Redaktion - 29. April 2013

Die Jahresteuerung in Deutschland ist im April auf den niedrigsten Stand seit September 2010 gefallen. Wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte, stiegen die Preise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,20 Prozent. Für die Europäische Zentralbank (EZB) könnte das ein Signal hinsichtlich einer weiteren Lockerung der Geldpolitik sein.

Ausschlaggebend für den deutlichen Rückgang der Inflationsrate war vor allem der sehr moderate Anstieg der Energiepreise um lediglich 0,40 Prozent. Pauschalreisen wurden etwas billiger. Die Preise für Nahrungsmittel legten dagegen um mehr als 4,00 Prozent zu. Im Vergleich zum März fielen die Verbraucherpreise in Deutschland überraschend stark um 0,50 Prozent. Die Bundesregierung rechnet für das Gesamtjahr mit einer Inflationsrate von 1,70 Prozent nach 2,00 Prozent im Vorjahr.

Steilvorlage für die EZB?

ico2Die rückläufige Inflationsrate in der größten Volkswirtschaft der Eurozone dürfte eine Steilvorlage für die EZB sein. Schon im Vorfeld der Daten zur Preisentwicklung rechneten viele Ökonomen mit einer Leitzinssenkung an diesem Donnerstag. Zwar ist umstritten, inwieweit ein solcher Schritt die lahmende Konjunktur in der Eurozone stützen könnte. Dennoch sieht sich die EZB offenbar unter wachsendem Druck, weil immer mehr Länder der Währungsunion in den Sog der Rezession geraten.

Anleger müssen für den Fall einer weiteren Leitzinssenkung mit sinkenden Zinsen für Tagesgeld rechnen. Präziser formuliert: Der seit Monaten zu beobachtende Abwärtsdruck auf die Konditionen im Einlagengeschäft könnte sich verstärken. Es ist nicht auszuschließen, dass Banken auf eine Entscheidung am Donnerstag sehr schnell reagieren. Sparer sollten deshalb rasch ein Tagesgeldkonto mit Zinsgarantie eröffnen.