Italien-Wahl und Euro-Krise: Wie sicher sind Auslandsbanken noch?

Redaktion - 28. Februar 2013

Die Parlamentswahlen in Italien waren an den Finanzmärkten das Schockerlebnis der Woche. Ob sich in der drittgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone eine Regierung bilden lässt und wie stabil diese sein kann, ist vollkommen offen. Die nun umlaufenden Szenarien reichen von einer langen politischen Hängepartie bis hin zum Auseinanderbrechen des Euro. Auch für Sparer kehrt die Krise zurück ins Bewusstsein: Wie sicher sind Tagesgeldkonten bei Auslandsbanken noch?

Im deutschen Einlagengeschäft sind diverse Institute aus dem Ausland tätig, vorzugsweise aus Österreich, den Niederlanden und Großbritannien sowie aus Frankreich und einigen weiteren EU-Staaten. Grundsätzlich sind Einlagen bei allen Banken mit Hauptsitz in einem EU-Mitgliedstaat durch die jeweilige nationale gesetzliche Einlagensicherung geschützt – und zwar bis 100.000 Euro pro Kunde.

Wie sicher ist die Einlagensicherung?

ico2Eine Einlagensicherung ist in letzter Instanz allerdings nur so belastbar wie der Staat und die Volkswirtschaft, die hinter ihr stehen. Banken aus Griechenland, Spanien und Italien spielen in den Überlegungen deutscher Sparer praktisch keine Rolle. Aber auch Anlagen in Frankreich sind nicht mehr über jeden Zweifel erhaben. Das Land hat seine Top-Bonität längst verloren, wird seine Defizitziele noch über einen längeren Zeitraum verfehlen und steuert nach Auffassung vieler Ökonomen auch aufgrund mangelnden Reformwillens in zunehmend schwieriges Fahrwasser.

Langfristige Festgeldanlagen überdenken

ico3Für Anlagen in Tagesgeld spielen diese Entwicklungen bislang allerdings keine Rolle. Für die nächsten Jahre ist eine konkrete Eskalation nicht zu erwarten. Das gilt auch für die Niederlande (das Land und der Finanzsektor kämpfen mit den Folgen der geplatzten Immobilienblase) und Österreich (das als ähnlich stabil wie Deutschland gilt). Festgeldanlagen mit sehr langen Laufzeiten (>3 Jahre) sollten Anleger allerdings genau überdenken. Es ist nicht auszuschließen, das sich innerhalb der Währungsunion in den kommenden Jahren Änderungen ergeben und dass diese zu Risiken für Einlagen bei ausländischen Banken führen.