Nach EZB-Zinssenkungen: Banken weiten Marge auf Kosten der Sparer aus

Redaktion - 25. Juni 2013

Nach der letzten EZB-Leitzinssenkung sind die Zinsen für Tagesgeld sehr viel stärker gesunken als die Zinsen für Kredite: Banken weiten ihre Gewinnmargen zulasten von Sparern und Kreditnehmern aus. Die FMH Finanzberatung hat die Konditionen untersucht und dabei die Stichtage 06. Mai und 10. Juni ausgewählt.

Am 06. Mai lag der durchschnittliche Zinssatz für Tagesgeld bei 74 Banken mit Anschluss an die erweiterte deutsche Einlagensicherung bei 0,77 Prozent. Am 10. Juni zahlten dieselben Banken noch 0,70 Prozent. Mit 0.07 Prozentpunkten fiel die durchschnittliche Zinssenkung zwar sehr vioel geringer aus als die Leitzinssenkung der EZB, die den wichtigsten Zinssatz zur Versorgung des Finanzsektors mit Liquidität um 0,25 auf 0,50 Prozentpunkte gesenkt hatte. Das Bild relativiert sich allerdings, wenn die Konditionen für Kredite einbezogen werden.

Tagesgeld und Festgeld refinanzieren Kredite

icon_KostenRatenkredite mit 36 Monaten Laufzeit kosteten der FMH zufolge Anfang Mai bei 40 Banken mit bonitätsunabhängiger Verzinsung im Schnitt 6,05 Prozent Zinsen. Am 10. Juni war der durchschnittliche um 0,05 auf 6,00 Prozent gesunken – und damit weniger stark als der Tagesgeldzinssatz. Noch geringer fiel die Zinssenkung bei Dispokrediten von Filialbanken aus: Statt 10,44 zahlen Kunden bei diesen nun 10,42 Prozent Zinsen, wenn das Girokonto in den roten Zahlen geführt wird.