Risikodiversifikation bei Tagesgeld: Erspartes auf mehrere Banken verteilen

Redaktion - 31. März 2013

Diversifikation bei Tagesgeld und Festgeld: Seit der Zypern-Pleite gelten auch für Sparer neue Regeln. Es kann vorteilhaft sein, Vermögen auf mehrere Banken aufzuteilen. Derzeit scheint die gesetzliche Einlagensicherung zuverlässiger als die erweiterte Sicherung.

Bankguthaben sind bis 100.000 Euro pro Kunde durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt – und zwar pro Entschädigungsfall. In Zypern hat die Marke eine entscheidende Bedeutung: Guthaben über 100.000 Euro werden zum Teil beschlagnahmt, kleinere Konten bleiben ungeschoren. Wie es aussieht, wird dabei nicht überprüft, wie viele Konten einzelne Personen besitzen: Zehn Konten mit je 50.000 Euro bei verschiedenen Banken bleiben unangetastet, ein Konto mit 500.000 Euro wird zum Teil konfisziert.

Rechtsanspruch nur gegen gesetzliche Einlagensicherung

icon_RegulierungBislang gibt es nicht das geringste Indiz dafür, dass deutschen Sparern eine Situation wie aktuell in Zypern drohen könnte. Dennoch kann es Sinn machen, Geldvermögen zu diversifizieren. Sparer sollten sich stets vergegenwärtigen, dass ihr Guthaben bei einer Bank einen Kredit an diese darstellt. Sparer sind deshalb Gläubiger. Bei der Abwicklung der Banken in Zypern wird dies unter anderem daran deutlich, dass ein Teil der eingefrorenen Gelder in Bankaktien umgewandelt werden soll – so könnte es in jedem Insolvenzverfahren geschehen.

Dass in Zypern Guthaben bis 100.000 Euro verschont bleiben, könnte für künftige Maßnahmen dieser Art ein Präzedenzfall sein. In Deutschland werben zwar viele Banken mit sehr viel höheren Sicherungsgrenzen. Einen einklagbaren Rechtsanspruch auf Leistungen besitzen Sparer aber nur gegenüber der gesetzlichen Einlagensicherung. Größere Sicherungsgrenzen resultieren aus freiwilligen, unverbindlichen Haftungszusagen. Es kann sich deshalb lohnen, Geld auf mehr als eine Bank zu verteilen.

Diese Reviews könnten Sie auch interessieren: