Vermögensaufbau: Am Anfang zählt der Wille mehr als der Zins

Redaktion - 4. Januar 2013

Das anhaltend niedrige Zinsniveau dient manchem als Ausrede für eine geradezu fahrlässige Entscheidung: Es wird als Rechtfertigung dafür genutzt, Ersparnis- und Vermögensbildung zu unterlassen. Dabei sind Rücklagen und Vermögenswerte in schwierigen Zeiten wichtiger denn je. Am Anfang des Vermögensaufbaus zählt der Wille ohnehin mehr als der Zins.

Anlegen trotz Zins-Krise: Warum es anders nicht geht

  • Sparen und einen kleinen Teil durch Inflation verlieren ist besser als nichts

  • In schwierigen Zeiten sind Rücklagen besonders wichtig

  • Am Anfang des Vermögensaufbaus zählt der Wille mehr als der Zins

Die derzeit salonfähige Behauptung, Sparen würde sich angesichts der niedrigen Zinsen nicht lohnen, ist mit einer simplen Szenario-Rechnung zu widerlegen. Szenario I: Ein Sparer legt monatlich 100,00 Euro zurück. Bei einem (derzeit realistischen) Tagesgeldzinssatz in Höhe von 2,00 Prozent und jährlicher Zinsgutschrift weist das Tagesgeldkonto nach drei Jahren ein Guthaben in Höhe von 3712 Euro auf. Davon entfallen 3600 Euro auf Einzahlungen und 112 Euro auf Zinsen.

Auch Inflation taugt nicht als Ausrede

ico5Szenario II: Ein Sparer spart monatlich 100,00 Euro und erhält 4,00 Prozent Zinsen. Nach drei Jahren erreicht der Kontostand bei jährlicher Zinsgutschrift 3827 Euro. 3600 Euro davon entfallen auf Einzahlungen, 227 Euro auf Zinserträge. Im Resultat erreichen Sparer in den ersten drei Jahren auch im derzeit schwierigen Umfeld nur 115 Euro weniger als in einem freundlichen Zins-Umfeld. Diese geringe Differenz sollte kein Grund sein, auf Ersparnisbildung zu verzichten.

Auch der Hinweis auf die gemessen am Zinsniveau hohe Inflation und die damit einhergehende leicht negative Realverzinsung rechtfertigt nicht den Verzicht auf Sparen. Selbst wenn in den nächsten drei Jahren 10 Prozent der Ersparnisse durch die Geldentwertung vernichtet werden, sind am Ende noch 90 Prozent vorhanden.