Entlastung für Sparer? Inflation sinkt im März auf 1,40%

Redaktion - 12. April 2013

Die Inflation ist aufgrund schwacher Konjunktur rückläufig: Die Verbraucherpreise legten im März um 1,40 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zu. Entlastung für Sparer bedeutet das aber nicht: Kurzfristig sinken die Anlagezinsen weiter, langfristig stehen weiterhin deutlich höhere Inflationsraten im Raum.

Im Januar waren die Preise auf Basis des Vorjahresmonats noch um 1,70 Prozent gestiegen, im Februar um 1,50 Prozent. Die rückläufigen Inflationsraten sind nach Einschätzung fast aller Ökonomen auf die schwache konjunkturelle Entwicklung zurückzuführen. Im vierten Quartal hatte sich die deutsche Wirtschaft deutlich eingetrübt. Eine schwache gesamtwirtschaftliche Nachfrage führt fast immer zu sinkenden Teuerungsraten, weil Unternehmen höhere Preise nur schwer umsetzen können.

Realzinsen für Tagesgeld weiter negativ

icon_ZinsgutschriftSeit dem Jahreswechsel sind allerdings auch die Anlagezinsen deutlich gefallen. Der durchschnittliche Zinssatz für Tagesgeld liegt je nach Quelle bei 0,50 bis 0,90 Prozent und damit deutlich unter der Inflationsrate. Mit den besten Tagesgeldkonten am Markt erzielen Anleger vor Steuern eine Rendite von 1,75 Prozent im Jahr. Nach Abzug der Abgeltungssteuer verbleibt eine Rendite von 1,26 Prozent – selbst Zinsjäger verlieren mit Tagesgeld derzeit somit Kaufkraft.

Im Hinblick auf die weitere Zinsentwicklung im Einlagengeschäft deuten fast alle Signale abwärts. Allein im April haben mit RaboDirect, Bank of Scotland., Barclays-Bank, AK-Bank, DAB-Bank, Degussa-Bank und weiteren Instituten die Konditionen zurückgefahren. Wie lange die Inflationsrate noch unterhalb der Marke von 2,00 Prozent bleiben wird, dürfte ganz wesentlich von der deutschen Konjunktur abhängen. Erholt sich diese im Jahresverlauf wie von Regierung und Bundesbank prophezeit, dürften die Preise auch wieder stärker anziehen.